Mythos Chanel No 5

Marilyn what do you wear in bed?

Jeder hat seine Lieblingsmarke. Es ist die Marke, die man einfach mag, die einen fasziniert und von dieser man am liebsten sogar Essen kaufen würde, wenn es das gäbe. Wahrscheinlich gibt es aus diesem Grund auch das Vogue Café oder auch Chanels Supermarkt Catwalk. Egal ob Kleidung, Schmuck, Accessoires, Beautyartikel oder Parfum – am liebsten möchte man alles von dieser Marke besitzen. Wenn man sich als Lieblingsmarke Chanel heraussucht, kann das als Normalverdiener nicht so einfach sein. Selbst die Secondhand-Artikel von Chanel sind noch so teuer, dass man sie sich kaum leisten kann.

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Wenn man aber dennoch nicht drauf verzichten will, ersteigert man entweder auf eBay einen Chanel Papiertüte oder oder begibt sich zu Douglas. Vielleicht kommt auch diese Szene bekannt vor: Ihr stolziert bei Douglas hinein mit dem festen Ziel in der nächsten halben Stunde ein Vermögen für ein Chanel Parfum ausgeben zu wollen. Stürmt zum Chanel Counter, schnappt euch 5-20 Teststreifen, natürlich die, mit dem eingeprägten Chanel-Logo und schnappt nach dem erstbesten Parfum. So Gott will, greift ihr euch als erstes Chanel No 5, weil es vielleicht das einzige Parfum ist, das ihr kennt, oder eben auch, weil ihr fandet, dass Giselle Bündchen im letzten Werbespot dafür so wahnsinnig heiß auf ihrem Surfbrett ausgesehen hat.

Irgendwie kennt ihr das Parfum eben, es wird regelrecht zelebriert außerdem wird Chanel immer irgendwie mit der Zahl Fünf in Verbindung gebracht. Also setzt ihr an und sprüht 1,2,3 mal auf euren Teststreifen. Ihr riecht daran und von der einen Sekunde auf die andere wünscht ihr euch, eher zu Chanel Chance gegriffen zu haben oder euch beim Blick auf den Preis eure Chanel Parfum Idee doch vorerst verworfen hättet. Pech gehabt.

Nun müsst ihr versuchen eure Geruchsknospen wieder zu ordnen. Ihr beherrscht euch, um nicht ein lautes peinliches ,,Ihh“ von euch zu geben. Ihr steht schließlich steht am Chanel Counter und die Verkäuferin schaut euch sowieso schon komisch an. Beherzt stellt ihr Chanel No 5 wieder ab und fragt euch, ob Giselle Bündchen dieses Parfum denn überhaupt mal getestet hat, bevor sie sich entschlossen hatte den Werbespot zu drehen und so zu tun, als ob dieses Parfum dafür verantwortlich sei, dass sie im Spot surfen kann, ein superchices Strandhaus, tolle Klamotten und einen verdammt gut aussehenden Typen hat.

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Chanel No 5 riecht nicht nur alt – Chanel No 5 ist alt. Die Geschichte hinter diesem Parfum darf auch mal erzählt werden, vor allem wenn sich ein Parfum so hartnäckig auf dem Markt hält. Es wird behauptet, dass alle 30 Sekunden auf der Welt ein Flakon von Chanel No 5 über eine Ladentheke wandert und das, seit über 90 Jahren. Chanel No 5 ist kein Parfum – es ist ein Mythos, ein Kult. Dazu haben unter anderem Ikonen wie Marilyn Monroe beigetragen, die laut eigener Aussage nichts als ein paar Tropfen Chanel No 5 im Bett getragen hat. Damals hat sie das wahrscheinlich tatsächlich ernst gemeint und wurde nicht einmal dafür bezahlt. Stellt euch vor, Cara Delevigne würde das heute sagen. Ihr könnt sicher sein, dass sie dafür mindestens eine Million Dollar bekommen würde.

Mitentwickelt und ausgesucht wurde das Parfum von Gabrielle Chanel selbst. Wie so oft bei Chanel sollte es außergewöhnlich anders werden. Sie beauftragte Ernest Beaux (einer der letzten früheren Angestellten des russischen Parfümherstellers und Hoflieferanten des Zaren) mit der Kreation ihres Duftes.

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Beaux ließ eine Komposition aus 80 verschiedenen Düften entstehen. Inhaltsstoffe waren unter anderem Jasmin, die damals wertvollste aller Essenzen, Mairose, Yang Ylang, Vetiver, Sandelholz, Neroli, Orangenblüten und brasilianische Tonkabohnen. Ein echter Durchbruch, wenn man bedenkt, dass Parfums früher eigentlich immer nur aus einer Blumenessenz entstanden. Also es gab quasi nur Rosenparfum, Jasminparfum oder Lavendelparfum.

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Bahnbrechend waren nicht nur die zahlreichen Inhaltsstoffe, sondern auch die Chemie hinter dem Parfum. Beaux setzte Aldehyde innovativ ein. Aldehyde sind synthetische Stoffe, die den Duft unterstreichen. Durch Aldehyde wirkt No 5 noch geheimnisvoller und undefinierbar.

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Den einfachen, altmodischen Namen erhielt Chanel No 5, weil Mademoiselle den fünften Vorschlag auswählte, den Beaux ihr präsentierte. Dies ist aber nicht bestätigt, denn wiederum andere sind der Meinung Mademoiselle Chanel habe die Fünf gewählt, weil es eine magische und glücksbringende Zahl für sie gewesen sei.

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Auch der Flakon selbst scheint eine Geschichte zu erzählen. Den das Parfum wird in einer einfachen Laborflasche präsentiert. Die einfache und gewöhnliche Form schafft es, sich von allen anderen gängigen Parfumflakons seiner Zeit abzuheben. Man sagt, dass der Deckel die Form eines geschliffenen Diamant verkörpern soll. Die Form: inspiriert durch den Place Vendôme in Paris, wo sich auch das Hotel Ritz befindet, in welchem Mademoiselle Chanel gelebt hat.

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Weltweiten Ruhm erlangte das Parfum, als Soldaten es für ihre Frauen und Verlobten während der Befreiung von Paris im Jahre 1944 kauften und somit nach Amerika brachten.

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Chanel No 5 revolutionierte auch den Werbemarkt und führte eine neue Art der Werbung ein, indem sich Gabrielle Chanel selbst im Ritz fotografieren ließ. Dies war die erste Printanzeige für ein Parfum. Außerdem wird beim Super Bowl Finale erstmals mit Chanel No 5 für ein Frauenparfum geworben.

Ebenso neu war es damals Testimonials für Werbungen zu nutzen. Dass Brad Pitt, als Mann für ein Frauenparfum wirbt, ist definitiv auch noch bei keinem anderen Parfum vorgekommen. Bildschirmfoto 2016-01-20 um 01.12.48
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Aber der Mut und das Vorweggehen zahlten sich im Fall von Chanel No 5 aus. Der Erfolg spricht  für sich. Bis heute findet sich die Großmutter der Parfums in fast jeder Parfümerie. ,,Es scheint fast so, als habe Mademoiselle die Formel der ewigen Weiblichkeit gefunden.“

 

 

 ,,Trage Chanel No 5 überall dort auf, wo du geküsst werden möchtest.“

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Quelle und Bilder von: http://inside.chanel.com/de/no5/video

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